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Überschwemmungen im Unterglasanbau

Wie kann man die Gefahr von Schäden verringern?

Stürmisches Wetter und starker Regen, wobei mehr Regenwasser fällt, als Ihre Abflüsse bewältigen können: Solche Ereignisse treten immer häufiger auf. Wie können Sie das Risiko von Schäden verringern und sicherstellen, dass Ihr Gewächshaus das ganze Wasser ableiten kann?

Stürmisches Wetter und starker Regen, wobei mehr Regenwasser fällt, als Ihre Abflüsse bewältigen können: Solche Ereignisse treten immer häufiger auf. Wie können Sie das Risiko von Schäden verringern und sicherstellen, dass Ihr Gewächshaus das ganze Wasser ableiten kann?

Wenn die Dachrinnen oder das Regenwasserableitungssystem die Wassermenge nicht bewältigen können, sucht sich das Wasser einen anderen Weg. Wasser kann aufgrund mangelnder Kapazität der Dachrinne (bei Stahldachrinne), durch Leckage aus Aluminiumrinnen oder zerbrochene Fenster ins Gewächshaus eindringen. Auch über das Erdgeschoss kann Wasser eindringen, wenn Gräben, Kanäle oder Wasserläufe überlastet sind. Neben direkten Schäden an Ihren Pflanzen kann kaltes Wasser auch Pflanzenkrankheiten verursachen. Wie können Sie diese Risiken verringern?

Kontrollieren Sie regelmäßig die Dachrinnen, das Gewächshausdach und das Fundament. 

Reinigen Sie die Dachrinnen einmal im Jahr. Wischen Sie die Dachrinnen aus und reinigen Sie die Ablaufbecken. Wenn es in der Umgebung viele Bäume gibt, landen mehr Blätter in den Dachrinnen. In diesem Fall sollten Sie Ihre Dachrinnen häufiger reinigen. Überprüfen Sie auch die Dachrinne und die Abdeckungen.

• Überprüfen Sie das Gewächshausdach und achten Sie dabei auf zerbrochene oder fehlende Glasscheiben. Überprüfen Sie, ob die letzte(n) Scheibe(n) auf der Ablaufseite noch im Dach vorhanden und intakt ist/sind. Wenn Scheiben an Aluminiumrinnen fehlen, legen Sie vorübergehend Plastikplatten in die Rinnen: Sie sollten so breit wie die Dachscheibe und etwa 30 Zentimeter hoch sein. Dadurch wird verhindert, dass Wasser aus der Rinne direkt ins Gewächshaus läuft.

• Überprüfen Sie das Fundament Ihres Gewächshauses. Führen Sie diese Überprüfung auf jeden Fall vor oder nach einem starken Regenschauer durch. Durch Schädlinge oder Bodenverdichtung können Löcher im Boden unter Ihrem Gewächshaus entstehen. Füllen Sie diese Löcher mit Erde auf. Achten Sie darauf, dass der Boden neben dem Gewächshaus ein gutes Gefälle in einen Graben aufweist.

Stellen Sie keine empfindlichen Waren unter die Rinnen.
Für Gartencenter: Stellen Sie Waren in Ihrem Verkaufsbereich immer auf Regale oder Paletten.

Achten Sie darauf, dass Ihre elektrischen Schaltkästen überdacht sind.
Mit einer Holz- oder Kunststoffüberdachung können Sie verhindern, dass Wasser in die Kästen läuft. Die Kästen sind zwar spritzwassergeschützt, wenn aber die Scheibe zerbricht, kann das eindringende Wasser schwerwiegende Folgen haben.

Machen Sie vor und nach einem starken Regenschauer einen Kontrollgang durch Ihren Betrieb.
Überprüfen Sie das Abflusssystem für Regenwasser und die Bögen/Muffen und Rohre vom Fallrohr im Gewächshaus bis zum Auffangbecken. Sind die Rohre noch ordnungsgemäß montiert? Befinden sich die Verbindungsstücke noch an der richtigen Stelle? Wenn nicht, führen Sie entsprechende Reparaturen durch oder lassen Sie es von Ihrem Gewächshausbauer reparieren. So können Sie ein mögliches Absinken verhindern.

Überprüfen Sie den Boden um die Fallrohre herum. Sind die Rohre noch abgedeckt? Ist Ihr Gewächshaus von außen noch gut zugänglich? Gibt es Spuren von Sand oder Erde, die weggespült wurde? Führen Sie entsprechende Reparaturen durch oder lassen Sie es von Ihrem Gewächshausbauer reparieren. So können Sie ein mögliches Absinken verhindern. Bringen Sie einen zusätzlichen Ablauf für Regenwasser an. So wird sichergestellt, dass überschüssiges Wasser schnell abfließt.

Haben Sie Neubaupläne? Dann holen Sie sich unbedingt guten Rat ein.
Wenn Sie in ein neues Gewächshaus oder Betriebsgebäude investieren wollen, ist es ratsam, Überschwemmungen bei der Planung zu berücksichtigen. Überlegen Sie sich in dieser Phase sorgfältig, welche Lösung für den Wasserablauf am besten geeignet ist, oder holen Sie sich diesbezüglich Unterstützung. Einige Beispiele:

• Bei der Baunorm von Gewächshäusern wird eine Ablaufkapazität von 35 Litern pro Stunde zugrunde gelegt. Unsere Spezialisten empfehlen, diese Kapazität auf 50 Liter pro Stunde zu erhöhen. 

• Eine Folie unter und an der Fundamentplatte verhindert, dass überschüssiges Wasser in Ihr Gewächshaus eindringt. Eine „Maulwurfbarriere“ unter dem Fundament hält nicht nur Schädlinge fern, sondern schützt Ihr Gewächshaus auch vor überschüssigem Wasser, das unter dem Fundamentsockel eindringen könnte. Diese Folie sollte 60 cm tief im Boden unter der Glaskante (Fußleiste) angebracht werden. 

• Haben Sie Stahlrinnen? Dann können Sie die Drainagekapazität mit zusätzlichen Ablaufstellen erhöhen. Dies ist auch bei bereits bestehenden Gewächshäusern möglich.

Was ist die beste Lösung für Ihren Betrieb? Diese Frage erfordert oft eine maßgeschneiderte Lösung und unsere technischen Spezialisten können Sie beraten. Sind Sie an einer solchen Beratung interessiert? Dann wenden Sie sich bitte an Ihren Berater.

Sind Sie von Überschwemmungen betroffen?

  • Unterbrechen Sie die Rezirkulation sofort! So verhindern Sie, dass sich Krankheiten in Ihrem Betrieb ausbreiten. Tun Sie dies auf jeden Fall, wenn Sie Ihr Abwasser ohne ein Desinfektionsmittel, das Bakterien, Pilze und Viren abtötet, rezirkulieren.
  • Nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrem Versicherungsmakler auf. Tun Sie dies auch, wenn Sie meinen, dass der Schaden an Ihren Pflanzen nicht allzu groß ist. Gemeinsam können wir dann die besten Maßnahmen festlegen.
  • Nehmen Sie die Rezirkulation erst nach Rücksprache mit dem Gutachter oder Experten von Hagelunie wieder auf.

Was können Sie selbst bei Überschwemmungen tun?
Beginnen Sie damit, überschüssiges Wasser abzupumpen. 

Entfernen Sie die Pflanzen nach Möglichkeit vom Boden. Legen Sie die Matten beispielsweise auf das Rohrsystem. 

Verwenden Sie wurzelstimulierende Pflanzenschutzmittel und bekämpfen Sie Pilze. 

• Passen Sie vorübergehend das Klima an: Trocknen Sie die Pflanzen sofort, indem Sie die Belüftung und die Rohrtemperatur erhöhen. Dadurch werden Pilzkrankheiten wie Botrytis, Phytophthora und Falscher Mehltau eingedämmt. 

• Passen Sie Düngung und Bewässerung an. Nehmen Sie zusätzliche Proben: Wassergehalt, EC-Wert und pH-Wert können stark von den Normwerten abweichen.